Der WXS-Ring, auch unter der Bezeichnung Quad-Ring® oder X-Ring bekannt, ist eine Vierlippendichtungen mit einem speziellen Querschnitt. Die Abmessungen sind durch den Innendurchmesser d1 und die Schnurdicke d2 gekennzeichnet. Die Anwendung und Handhabung des WXS-Ringes ist mit einem O-Ring vergleichbar. In vielen Fällen, in denen die Verwendung eines O-Ringes oft gewisse Nachteile mit sich bringt, kann durch den Einsatz eines WXS-Ringes eine wesentliche Verbesserung der Abdichtung erreicht werden. Ein WXS-Ring kann bei hohen Drücken oder großen Toleranzen bzw. Spaltmaßen ebenfalls zusammen mit einem Stützring verwendet werden. In der Regel werden hier Stützringe der Bauform STC (spiralförmig) verwendet.

Die WXS-Ringe sind in den gleichen Abmessungen lieferbar wie die O-Ringe nach US-Norm AS 568 A bzw. britischer Norm BS1806. Eine Norm und Lagerliste zum WXS-Ring finden Sie anbei.

VORTEILE
- Sicherheit gegen Verdrillung
- Geringe Reibung (Enstehung eines Schmierfilms zwischen Dichtlippen)
- Länger Lebensdauer im Gegensatz zum O-Ring
- Minimale Vorspannung von 5 % bezogen auf Schnurdicke oft bereits ausreichend
- Günstiges Leckageverhalten durch Verwendung von 2 Dichtlippen
- Verfügbarkeit von einer Vielzahl an Werkstoffen
- Kein störender Pressgrat (Formteilung zwischen Dichtlippen)

ANWENDUNGSBEREICH

In besonderen Anwendungsfällen (hohe Temperatur, Geschwindigkeit, spezifische Druckbelastung oder dem Einsatz in Wasser, HFA-, HFB-Flüssigkeiten etc.) setzen Sie sich bitte mit unserer Anwendungstechnik in Verbindung.  

WERKSTOFFE
Der Anwendungsbereich der WXS-Ringe ist sehr groß, da viele synthetische Kautschuke wie z.B. Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Silikon-Kautschuk (MVQ, VMQ) oder Fluorkarbon-Kautschuk (FKM) zur Verfügung stehen. Durch die Vielzahl der Werkstoffe lässt sich nahezu jedes Medium abdichten. Bei der Auswahl eines Werkstoffes, welches in Kontakt mit einem speziellen Medium kommt, können Sie auf unsere Medienbeständigkeitstabelle (unter dem Bereich INFO) zurückgreifen. Auf Anfrage sind auch Werkstoffe wie FFKM, HNBR, FVMQ etc. für extreme Einsatzbedingungen möglich. Eine Beschichtung mit z.B. PTFE kann sinnvoll sein, um die Gleiteigenschaften des WXS-Ringes zu verbessern. Dies kann vor allem bei der Montage nützlich sein.

EINBAUHINWEISE
In der Konstruktionsphase sollte nach Möglichkeit schon auf scharfe Kanten und Bohrungen, die beim Einbau überfahren werden müssen, verzichtet werden. Es empfiehlt sich sogenannte Einführungsschrägen und auch Rundungen einzuplanen. Der Winkel sollte, wie in angeführten Bildern 1 und 2 ersichtlich, jeweils immer  zwischen 15 bis 20° liegen. Die Mindestlänge Y der Einführungsschräge entnehmen Sie bitte der entsprechenden Tabelle 1. Nach Möglichkeit sollte der WXS-Ring auch nicht über einen langen Weg mit direktem Kontakt zur Stange gezogen werden sondern dabei leicht angehoben werden.

Bild 1:	Bild 2:
Einführungsschrägen für Bohrungen, Rohre	Einführungsschrägen für Stangen, Wellen

Tabelle 1:

Mindestlänge Einführungsschräge bei entsprechender Schnurdicke

Mindestlänge Einführungsschräge Ymin in mm	Schurdicke des WXS-Rings d2 in mm
1,1	1,78
1,5	2,62
1,8	3,53
2,7	5,33
3,6	6,99

VORAUSSETZUNG OBERFLÄCHENGÜTE

Zylinder/Bohrung (dynamisch):	Ra = 0,2-0,6 μm (Rmax = 0,8-3,2 μm)
Stange/Welle (dynamisch):	Ra = 0,2-0,6 μm (Rmax = 0,8-3,2 μm)
Nutgrund/Flanken (dynamisch):	Ra = 1,00-1,25 μm (Rmax = 6,00-10,00 μm)
Nutgrund/Flanken (statisch):	Ra = 1,0-4,0 μm (Rmax = 6,0-16,0 μm)

Vor dem Einbau des WXS-Ringes gilt es Bearbeitungsrückstände wie Späne, Schmutz und Fremdpartikel zu entfernen, Gewindespitzen abzudecken und den WXS-Ring einzuölen bzw. einzufetten (Achtung: Achten Sie auf die Verträglichkeit gegen das Medium). Außerdem ist es wichtig die Dichtung nicht zu überdehnen.

Schnurdicke Cross-section	Radiale Verpressung radial compression		Nutabmessungen Groove dimensions					Radius	Rad. Spalt rad. gap
			Nuttiefe / Groove depth		Nutbreite / Groove width
	dynamisch dynamic	statisch static	dynamisch dynamic	statisch static
S	max. min	max. min	t1 + 0,05	t + 0,05	b1, b4 +0,2	b2 +0,2	b3 +0,2	R	e
1,02	0,300 0,115	0,350 0,165	0,80	0,75	1,20	-	-	0,10	0,03
1,27	0,300 0,145	0,430 0,245	1,00	0,90	1,40	-	-	0,10	0,03
1,52	0,350 0,165	0,450 0,265	1,25	1,15	1,70	-	-	0,20	0,04
1,78	0,330 0,175	0,460 0,275	1,50	1,40	2,0	3,40	4,80	0,20	0,05
2,62	0,400 0,215	0,450 0,265	2,30	2,25	3,0	4,40	5,80	0,30	0,08
3,53	0,430 0,205	0,530 0,305	3,20	3,10	4,0	5,40	6,80	0,40	0,08
5,33	0,560 0,250	0,710 0,400	4,90	4,70	6,0	7,70	9,40	0,40	0,10
7,00	0,700 0,350	0,950 0,600	6,40	6,20	8,0	10,50	13,00	0,60	0,10

Bei Verwendung des Werkstoffes FKM ist die Quellung zu berücksichtigen. Die Nuttiefe ist deshalb wie folgt zu wählen:

Schurdicke Cross-section	Nuttiefe / Groove depth
	dynamisch / dynamic	statisch / static
d2 mm	t1 mm	t mm
1,02	0,80	0,75
1,27	1,20	0,90
1,52	1,30	1,20
1,78	1,50	1,40
2,62	2,30	2,85
3,53	3,15	3,00
5,33	4,75	4,50
7,00	6,20	6,00

Toleranzen d₂
d2 = 1,78 ±0,08
d2 = 2,62 ±0,08
d2 = 3,53 ±0,10
d2 = 5,33 ±0,13
d2 = 6,99 ±0,15